Kulturcampus
Frankfurt am Main, 2013
Büro-/Verwaltungsbauten, Kulturbauten, Schulen/Bildungsstätten, Wohnbauten Wettbewerb 3. Preis
Durch den Umzug der Goethe-Universität von Frankfurt-Bockenheim auf den neuen Campus-Westend entsteht auf den sukzessiv freiwerdenden Flächen der neue „Kulturcampus“ – ein Ort für Wohnen, Arbeiten und Kultur.
An Stelle der bisherigen Mensa (1962, Ferdinand Kramer) wird bis Ende 2016 ein Büro- und Wohngebäude realisiert. Der Wettbewerbsbeitrag von schneider+schumacher wurde mit dem 3. Preis im Realisierungsteil sowie der einzigen Anerkennung im Ideenteil ausgezeichnet.
An der für das Gebiet wichtigen Straßenkreuzung von Bockenheimer Landstraße/Senckenberganlage entsteht als Entrée zum Kulturcampus ein markantes Gebäude, welches die runden Ecken des Bockenheimer Landstraßen-Tores aufgreift und diese neu interpretiert. Neben den Hauptnutzungen für Büros und Wohnen in den Obergeschossen werden im Sockel Ladengalerien, Gastronomie und eine Kindertagesstätte angeordnet.
Im Ideenteil wird vorgeschlagen, die geforderten kulturellen Nutzungen, deren Finanzierung nach wie vor ungeklärt ist, im bestehenden Juridicum (1968) unterzubringen. Das Juridicum ist bisher zum Abbruch vorgesehen, bietet jedoch durch das große Raumvolumen und die flexible Skelettbauweise vielerlei Ansatzpunkte für eine kreative Umnutzung. Im Rahmen einer energetischen Sanierung kann die Fassade durch eine geschickte Abfolge unterschiedlicher Schichten aufgerüstet werden. In der Sockelzone werden die benötigten Produktions- und Probehallen mit dem erforderlichen Höhenprofil und einem Durchstich zur Jügelstraße als Neubauten angeordnet und dienen so gleichzeitig der Adressbildung für das neue, dichte Kulturquartier. Die große Produktionshalle kann sich zur Jügelstraße hin öffnen. Südlich dieser Hallen können drei Wohnriegel ergänzt werden, die erhöht auf einem kleinen Sockel liegen und nach Westen kleinere Ladenbüros möglich machen.
Auf einem – je nach Nutzung – unterschiedlich hohen Sockel mit einer dichten Kolonnadenstruktur aus vielen schlanken Rundstützen werden die unterschiedlichen Gebäudeteile für Büros, Wohnen und Kultur zu einem Gebäudekomplex zusammengefasst. Ein Materialkanon aus hellen Werksteinfassaden zieht die Nutzungen im öffentlichen Raum zusammen. Das Spiel der vertikal verspringenden konkaven/konvexen Werksteinfassadenelemente verleiht den Neubauten ihren individuellen Ausdruck.
Technische Daten:
Bauherr/Auslober: ABG Holding mit Lang & Cie Real Estate AGProjekt Architekt: Astrid Wuttke, Till Schneider
Team: Denis Granzon, Xavier Osorio, Ana Filipovic, Bum-Suk Ko, Anna Kathrin Daub