Universitätscampus Philosophikum
Gießen, 2011
Forschungsbauten, Schulen/Bildungsstätten, Städtebau Wettbewerb
Das neue Philosophikum wird als kompakte Struktur in der nordöstlichen Hälfte des Planungsgebiets zusammengeführt, der südwestliche Bereich wird von Bebauung und auch von Parkierungsflächen freigehalten. Hierdurch erfolgt eine Stärkung der Orientierung zum Grünzug Klingelbachaue, der den Campus mit der Innenstadt Gießens freiräumlich vernetzt.
Das Entwicklungsgebiet gliedert sich in drei raumbildende Landschaftsbereiche: Den zu erhaltenen Waldbereich des Philosophikums II, den von großzügigen Wiesenflächen bestimmten Campus-Park im Bereich des ehemaligen Philosophikums I, sowie den neu angelegten Campus-Hain mit Sport- und Spielflächen. Im Campus sind zwei Kindertagesstätten mit Außenbereich und öffentlichen Spielplatz geplant. Sport- und Schulgartenflächen verteilen sich in den Lichtungen des Campus-Haines. Hierbei wird das städtebauliche Grundgerüst so ausgebildet, dass das heutige Philosophikum II mit seiner atmosphärisch und maßstäblich freundlichen Solitärstruktur im Baumbestand gestärkt und weiterentwickelt wird. Der Bestand wird saniert oder umgebaut und durch einzelne Solitärbauten landschaftlich verträglich ergänzt. Die Rathenaustraße wird zukünftig zur zentralen Schnittstelle der beiden Campusbereiche. Die beiden Campusbereiche werden über eine funktionale und räumliche Spange (Campus-Boulevard) mit einer Platzabfolge von Hörsaal-Platz, über den zentralen Rathenau-Platz bis hin zum Campus-Park, miteinander verknüpft – als zentrale Orte der Kommunikation und Kultur. Die Anordnung der zentralen Funktionen entlang dieser Raumfolge mit unterschiedlichen Atmosphären verspricht kurze Wege und eine gute Orientierung im Campus. Der neugeschaffene Rathenauplatz spielt dabei eine wichtige Rolle: An ihm sind Mensa und Bibliothek sowie Zentrale Dienste und Serviceeinrichtungen angeordnet. Er bildet daher den übergeordneten Ort, der auch durch seine Beschaffenheit als gepflasterter, gefasster Platz betont wird. Als Entree weist er einen deutlich repräsentativeren Charakter auf als die betont landschaftlich geprägten Campusteile. Gleichzeitig hebt er durch seine zentrale Lage und Funktionen die bisherige Trennung in Philosophikum I und II auf.
In Zusammenarbeit mit GTL, Kassel.
Technische Daten:
Bauherr/Auslober: Hessisches Baumanagement, GießenTypologien: Forschungsbauten, Schulen/Bildungsstätten, Städtebau
Bruttogrundfläche: 140.000 m²
Projekt Architekt: Till Schneider, Joachim Wendt
Projektleitung Planung: Gordan Dubokovic
Leistungsphasen: 1