Studentenwohnheim auf Zeit

Seestadt Aspern, 2014
Wohnbauten
Wettbewerb

Das Prinzip der Bienenwabe beruht auf maximaler Materialökonomie: Mit geringstem Materialeinsatz wird das größtmögliche Volumen hergestellt. Für das Studentenwohnheim auf Zeit wird diese faszinierende Bauform der Natur in eine besondere, temporäre Raumqualität übersetzt, die – massiv, robust und speicherfähig – in effizienter Modulbauweise errichtet werden kann. Dank der versetzten Stapelung der Kleinstwohneinheiten wird eine kompakte Identität erzielt, die leicht erkennbar ist und direkt einleuchtet. Sie verleiht der temporären Anlage jenen unverwechselbaren Charakter, der über einen hohen Identifikationswert verfügt – alles andere als ein Container-Dorf!
Jede Wohneinheit verfügt über eine Nutzfläche von 13,5 m2 und ist mit einer vollwertigen Kompaktsanitärgruppe ausgestattet (Dusche, Waschtisch und WC). Der Raumeindruck wird durch die Aufweitung der ‚Wabenröhre‘ im Schnitt wesentlich erweitert durch die ost- und westorientierten Fensterflächen noch gesteigert. Je nach Tätigkeit können die pfiffigen Einbaumöbel im Tagesverlauf zu- oder weggeklappt werden und ermöglichen so, wie bei einem ‚Wohnwagen‘, viele Nutzungsvarianten auf kleinstem Raum. In derselben Geometrie können auch Paarwohnungen und vielfältige Gemeinschaftsräume, wie z.B. Küchen mit Esszimmer, Lese- oder Fernsehzimmer und Fitnessräume, sowie Abstellräume aller Art eingerichtet werden.
Auch die städtebauliche Doppelfigur – ‚Wabe 22‘ und ‚Habitat 2020‘ – spiegelt mit einem Augenzwinkern den interessanten, temporären Charakter der Anlage wider: Jeweils zwei der vier geplanten Wabenzeilen werden über eine mittige Erschließung zusammengekoppelt. Dieser Bereich wird als großzügige, offene und verbindende Kommunikationszone ausgebildet. Besonders das ‚Oberdeck‘ lädt dabei im Sommer zum gemeinsamen Grillen und Chillen ein.
Die konsequente Ost-West-Orientierung der Zeilen unterstützt nicht nur die einfache Orientierbarkeit, sondern auch den, dank idealer Belichtungsverhältnisse hohen Wohnwert, sowie das ambitionierte Energieziel, da eine direkte Südbesonnung konsequent ausgeschlossen wird. Der Anteil der Außenfenster und -türen beträgt im Verhältnis zur Außenwandfläche ca. 25%. Je nach städtebaulicher Situation und Umfeld sind im Zuge des ‚Versetzens‘ der Module viele andere Konfigurationen denkbar, die bei einer ‚Erhöhung‘ der Anlage auch problemlos eine Liftanlage aufnehmen könnten.

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Beteiligte Büros:

Technische Daten:

Typologien: Wohnbauten
Leistungsphasen: 1
Zertifikate: Niedrigenergiehaus - 25 kWh/m²a
Bauherr/Auslober: WBW-GPA in Kooperation mit OEAD- Wohnraumverwaltungs GmbH home4students- Öster. Studentenförderungsstiftung Wien 3420 Aspern Development
Projekt Architekt: Eckehart Loidolt, Till Schneider
Team: Johannes Bretschneider, Maciej Cieplucha, Lorenzo Menato
Bruttogrundfläche: 1.990 m²
Brutto Rauminhalt: 6.180 m³
Baukosten: ca. 5,2 Mio. €
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